Mit Sicherheit haben Sie beim Einkauf schon einmal das FSC® Logo mit dem Baum bemerkt und sich vielleicht gefragt, was es eigentlich damit auf sich hat. Die Abkürzung FSC® steht für „Forest Stewardship Council®“. Dabei handelt es sich um ein internationales Zertifizierungssystem für nachhaltigere Waldwirtschaft. In diesem Blogartikel beschäftigen wir uns umfassend mit dem Thema FSC® Zertifizierung und klären über die wichtigsten Fragen auf.
Was ist die FSC® Zertifizierung?
„Forest Stewardship Council® (FSC®) ist eine unabhängige, gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich für eine umweltfreundliche, sozialverträgliche und ökonomisch rentable Bewirtschaftung der Wälder der Welt einsetzt.“
(Quelle: www.ch.fsc.org)
Ziel dieser Organisation ist es, die Gesundheit unserer Wälder für zukünftige Generationen zu bewahren. Produkte, die mit dem Logo gekennzeichnet werden, wurden aus dem Holz jener Wälder hergestellt, welche verantwortungsvoller bewirtschaftet werden.
Ausschließlich Unternehmen im Besitz einer FSC®-Produktkettenzertifizierung sind dazu befugt, ihre Produkte mit dem FSC®-Produktkennzeichen zu versehen.
Das internationale Zertifizierungssystem wurde 1993 gegründet und ist somit das älteste Siegel für nachhaltige Holznutzung.
Wie bekomme ich ein FSC® Zertifikat?
Mit der FSC® Kennzeichnung besteht für den Konsumenten die Absicherung, dass er sich aktiv für ein Produkt aus Holz der FSC®-zertifizierten Wälder entscheidet.
Unternehmen erhalten dieses Zertifikat in 5 Schritten:
1. Über mögliche Zertifizierer informieren
Im ersten Schritt muss das Unternehmen FSC®-akkreditierte Zertifizierungsstellen kontaktieren. Mithilfe von grundlegenden Informationen zum eignen Betrieb kann dann vom Zertifizierer eine erste Kosten- und Zeitaufwandsschätzung gemacht werden. Er informiert Sie des Weiteren über die Anforderungen zum Erhalt einer FSC®-Zertifizierung.
2. Zertifizierer wählen
Das Unternehmen entscheidet, mit welcher Zertifizierungsstelle es zusammenarbeiten möchten. Danach erfolgt der Abschluss eines Vertrags.
3. Betrieb prüfen lassen
In weiterer Folge findet eine Betriebsprüfung statt. Im Zuge dessen werden die Eignung und die Voraussetzungen des Betriebes für die FSC® Zertifizierung beurteilt.
4. Nach erfolgreicher Überprüfung
Auf Basis der gesammelten Daten wird schließlich die Entscheidung über eine erfolgreiche Zertifizierung getroffen.
5. Zertifikat erhalten
Nach erfolgreicher Überprüfung (Umsetzung der Anforderungen und Etablierung der Strukturen) wird das FSC® Zertifikat ausgestellt. Danach kann das Unternehmen seine FSC®-zertifizierten Materialien mit der entsprechenden Kennzeichnung versehen.
Die Zertifizierung ist 5 Jahre lang aktiv, dann verliert es seine Gültigkeit. Jährlich werden außerdem Überwachungsaudits durchgeführt. Nach der Gültigkeitsdauer beginnt der Prüfzyklus von neuem, wobei alle Komponenten des Managementsystems abermals inspiziert werden.
Kriterien der FSC® Zertifizierung
Folgende FSC®-COC-Standards müssen eingehalten werden:
- Etablierung eines unternehmensspezifischen Managementsystems
- Etablierung eines Überwachungssystems das spezifiziert, wie Materialströme und FSC-Aussagen kontrolliert werden
- Regelung des Einsatzes von Subunternehmern
- Definition der Produktkennzeichnung (z.B. FSC-Label)
Wer ist zuständig für die FSC® Zertifizierung?
Sogenannte Zertifizierungsstellen sind verantwortlich für die Prüfung von Unternehmen, die eine FSC® Zertifizierung beantragen.
Kosten einer FSC® Zertifizierung
Die Kosten der FSC® Zertifizierung setzen sich aus folgenden Komponenten zusammen:
- Kosten im Unternehmen selbst: Herleitung der Verfahren und gegebenenfalls Anpassung der betrieblichen Abläufe
- Kosten für Berater: bei Bedarf kann ein externer Berater bei der Umsetzung und bei Anpassungen unterstützen
- Kosten für FSC®-Zertifizierungsstelle: betrifft alles Kosten des Auditors, welcher die Überprüfung durchführt
- FSC®-Zertifikatsgebühr: berechnet sich aus dem Umsatz Ihres Betriebes und der Art Ihres Unternehmens / des FSC-Zertifikates
Unterschiede beim FSC®-Siegel
FSC® Siegel können sich unterscheiden. Es gibt drei verschiedene Arten, die sich hinsichtlich der Herkunft des Materials differenzieren.
FSC® 100%
Das Material jener Produkte, die mit dem 100 % Kennzeichen versehen sind, stammt gänzlich aus FSC®-zertifizierten Wäldern. Dieses Zeichen kommt jedoch eher selten vor, da die Einhaltung aus produktionstechnischen Gründen bei Papier-, Pappe-, Karton- und Holzwerkstoffen kaum möglich ist.
Auf der Verpackung findet sich des Weiteren folgender Zusatz: „aus vorbildlich bewirtschafteten Wäldern“.
FSC® Recycled
Produkte, die ausschließlich aus Recyclingmaterial bestehen, werden mit dem Recycled Merkmal gekennzeichnet.
Auf der Verpackung findet sich folgender Zusatz: „aus Recyclingmaterial“.
FSC® Mix
Produkte mit der Kennzeichnung Mix setzen sich aus Materialien aus FSC®-zertifizierten Wäldern und/oder Recyclingmaterial als auch Material aus kontrollierten Quellen zusammen.
Auf der Verpackung findet sich folgender Zusatz: „fördert gute Waldwirtschaft“.
Ist Holz, das nicht FSC®-zertifiziert ist zwangsläufig schlecht?
Holz ohne FSC®-Siegel muss nicht zwangsläufig eine schlechtere Qualität haben als Holz mit Zertifizierung. Allerdings kann man davon ausgehen, dass im Falle einer FSC® Zertifizierung für die Bewirtschaftung der Wälder keine Pestizide oder andere Schadstoffe als Pflanzenschutz genutzt wurden. Des Weiteren stammt das Holz nicht aus Raubbau an der Natur oder illegalem Einschlag in natürliche Oasen.
Fazit
FSC® setzt sich weltweit für die Förderung von verantwortungsvoller Waldwirtschaft ein und hilft, Wälder für zukünftige Generationen zu bewahren. Produkte mit einer solchen Zertifizierung wurden aus Holz FSC®-zertifizierter Wälder hergestellt. Damit Unternehmen ihre Produkte mit einer FSC® Zertifizierung versehen dürfen, müssen sie zuerst eine umfassende Überprüfung durchlaufen, damit die Standards gewährleistet werden.